omg ein Post

Freitag

meine Hände sind kalt während ich die Tasten meines Laptops berühre. Eiskalt: Habe eben noch alte Texte von Sommernächten und Parties auf warmen Asphalt überflogen und fast kam es mir vor, als wäre Sommer. die Winter hier sind trüb und regnerisch, wärmer als im Rest unseres Landes. Sie sind trostlos und irgendwie schwer. du liegst ausgebreitet auf meinem Bett, in deiner eigenen Kuhle zwischen den hohen Daunen und siehst mir zu "was machst du?" ich grinse "das was ich schon längst mal wieder hätte tun sollen"

ich bin älter geworden, reifer, vielleicht auch kälter oder ignoranter? die Chemie in Tablettenform hält meinen Kopf zusammen, mein Gewissen still und meine Hand verkrampft unter dem Tisch. mein Augen sind dunkler, ruhiger. ich bin ruhiger. doch dann ist da noch Angst, Angst dass ich irgendwann nicht mehr über mich selbst entscheiden kann. Angst davor, dich zu vergessen oder nicht mehr zu wollen. doch das weiß gepresste Pulver verschluckt die Angst mit Licht und vernebelt die Schatten. die Musik ist gleich. die Kippen sind gleich. Alles ist gleich. aber ich bin anders. nur wie viel Anders-sein verträgt der Mensch bis er ein Anderer ist?

Samstag

kann man denn mit Jemandem glücklich sein, wenn man es allein nie ist?

Breathtaking

Donnerstag

aus den Kopfhörern flimmert leise OK, KID und aus meiner Nase wabert gräulich-blauer Rauch. meine Hand greift immer wieder zu den Pommes von gestern. irgendwie schmecken die fahl und älter. aber wenn man lange genug darauf rumkaut, fast wie Kartoffelbrei. es ist unerträglich warm, zu warm um zu schlafen. denk nach wo ich gelandet bin. mit den Knien im Kies und auf Beton. du liegst drinnen und schläfst, deswegen schmeckt die Nachtluft heute anders. nicht so bissig und stechend wie sonst. eher wolkenweich-beruhigend. Waldstimmen flüstern Geschichten von Vergessenem und beabsichtigtem Scheitern. meine Fingerspitzen fahren über meinen Arm, dort wo keine Schmerzen mehr sind - keine verkrusteten Schlieren - keine rechtzeitig gestoppten Mini-Wasserfälle aus Verzweiflung und unterdrücktem Shit. du hast alle Schatten niedergebrannt.

So tief sinke ich für dich. Rauche, feier, trink für dich mit. 
Und schreib kitschige Songs, weil ich weiß, dass danach noch was Richtiges kommt. 
Richtige Songs für immer ergeben, gebe mich auf nur um für dich zu leben.


seitdem du da bist, ist alles leichter und so unbeschreiblich einfach. und alles verschwindet in einem dichten Dunst von Ewigkeit und viel zu wenig Zeit. du bist mein kleiner Retter mit der Laterne in der Hand, der vorneweg geht, weil ich zu viel Angst vor der Dunkelheit habe. Du bist..-
"Was machst du hier draußen?" erschrocken drehe ich mich um. du stehst im Türrahmen, nur in Boxershorts, die Augen klein vom Schlaf, beide Hände im Nacken verschränkt. "gar nichts. konnte nur nicht schlafen" "ist alles ok?" du kommst ein paar Schritte auf mich zu, beugst dich runter, drückst deine warmen Lippen auf mein Haar. du riechst nach geschmolzenem Glück und Freiheit. nach Haarshampoo und Schweiß. nach schlechten Angewohnheiten und süßer Bitterkeit. nach dir. "ja es ist nur zu warm" du seufzt "mh ich weiß. aber draußen rumsitzen bringt auch nichts. komm wieder ins Bett" du stellst dich vor mich, den Blick schief und die Augen winzig, wartend auf mich. lächelnd stehe ich auf, schnippe meine Kippe vom Balkon und schleiche hinter dir in die Wohnung.

Du sagst kein Wort doch viel viel viel mehr.


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im Anhang noch der Blogaward von Meike, dankeschön!

Wann und warum hast du deinen Blog gegründet? 
irgendwann Anfang 2012
Hast du ein Vorbild für deinen Blog? 

meine allerliebste Charly
Verflogst du viele Blogs?

ja
Was hältst du von Beauty-/ FashionbloggerInnen?
nich so mein Ding

Deine Wohnung steht in Flammen und du hast Zeit drei Dinge zu retten. Welche würdest du mitnehmen? (Alle Personen konnten sich selbst retten)
Handy, Festplatte, iPod.
Ich verlasse mein Haus nie ohne...
Handy, iPod, Bonbons


den Rest findich blöd

blablabla

Samstag

die Nacht ist weder kalt noch warm. angenehm kühl. Michis Füße fahren durch das kurze Gras als wir uns auf den kleinen Hügel setzen, die Bierflaschen zusammen stoßen und einfach nur durchatmen. die Sonne ist längst unter gegangen, Edinburgh leuchtet wie eine Linie aus Kristallen links zu uns und alles ist einfach unfassbar unwirklich. meine Finger pulen am Etikett der kalten Flasche in meiner Hand und als ich zu dir rüber schaue trifft mich ein glückliches Grinsen.

die kalte Nässe die den Boden bedeckt zieht in meine Socken, weicht den schwarzen Stoff durch und lässt mich frösteln. Schaudernd krame ich in meinen Taschen nach meinen Zigaretten, fummle eine aus der rot-weißen Schachtel und entzünde das unbefleckte Ende.warum habe ich auch meine blöden Schuhe drinnen stehen lassen. mein Blick schweift über das Meer zu unseren Füßen, höre nur nebenbei dem Gespräch von euch und unserem Lehrer zu. deine Hand schlingt sich um meine Taille "ist dir kalt?" ich grinse und schüttle den Kopf "nur meine Füße" du lachst leise, stellst deine Füße parallel zu meinen und ziehst mich zu dir so dass ich auf deinen Vans stehe, furchtbar nah an dir, furchtbar betrunken. mein Rücken lehnt sich an die Mauer hinter mir, roter Backstein kratzt winzige Wunden in meinen Arm. ich atme den grauen Dampf ein und als ich ausatme legst du deine Lippen auf meine, ziehst den Qualm ein und bläst ihn wieder aus.
da stehen wir, in dieser unwirklichen Szenerie, trinken billiges, schottisches Bier, unterhalten uns mit unseren Lehrern über schlechte Hollywoodstreifen unter schottischem Himmel und lassen ein bisschen die Zeit still stehen. langsam löst sich unser Schwarm auf, die einen gehen schlafen, die anderen ihre Becher nachfüllen. mein Blick klebt immer noch auf dem schwarzen Spiegel, zehn Meter von mir entfernt. so endlos lang und so nah. erst als dein Mund über meinen Hals streift merke ich, dass wir alleine sind. endlich. meine Finger schlingen sich um deinen Nacken, ziehen dich näher zu mir runter. deine Küsse schmecken süß, nach Bier, Kippen und nach meinem Labello. "das ist unfair" deine leise Stimme schleicht sich zwischen deinen Küssen an mein Ohr "wieso?" deine Hände legen sich an meine Taille, als würden sie dahin gehören. weil sie dahin gehören. "weil kein Zimmer frei ist..obwohl" du hälst kurz inne, richtest dich auf und kramst in deinen Hosentaschen herum. "oder doch?" mit einem Klimpern hälst du den roten Schlüssel in deiner Hand, grinst mich an. ehe ich nach Luft schnappen kann schwebe ich plötzlich über dem Boden, als du mich hochhebst und in deinen Armen in Richtung Ferienzimmer trägst.
Kursfahrten können so schön sein